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Wie man Wein richtig trinkt (1)

Warum Wein nicht schmecken muss

Wenn jemand sagt, dass er nicht so gern Wein trinkt, kann das verschiedene Ursachen haben. Vielleicht hat derjenige einfach noch keinen eigenen Weingeschmack entwickelt. Vielleicht interessiert sich derjenige generell nicht so für geschmackliche Dinge. Womöglich liegt es jedoch an der falschen Einstellung gegenüber dem Wein. Wenn es um Wein geht, erwarten alle immer, dass die Flasche geöffnet wird, der Wein ins Glas eingeschenkt wird und dann ein Wunder in der Nase und auf der Zunge passiert. Das kann passieren, muss aber nicht. Wenn ich gefragt werde, wie man richtig Wein trinkt, gibt es für mich 10 Grundsätze, die ich nach und nach in Jolandas Blog vorstellen werde. Der erste lautet:

Grundsatz 1: Wein muss nicht schmecken.

Ich kenne niemandem, dem wirklich alles schmeckt. Eine geschmackliche Achillesferse gibt es bei jedem, egal ob das nun der Rosenkohl, die asiatische Fish Sauce oder die Auster ist. Was fürs Essen gilt, gilt auch fürs Trinken. Ich kenne niemanden, dem wirklich jeder Wein schmeckt. Das ist unmöglich. Natürlich ist es blöd, wenn man sich für 10, 20 oder gar 30 Euro eine Flasche gekauft hat, und die taugt einem nicht. Das bedeutet aber nicht, dass es bei der nächsten Flasche wieder so sein muss. Wein ist ein geschmacklich so vielschichtiges Thema, dass garantiert jeder einen Wein findet, der ihm gefällt. Vorausgesetzt, er probiert lang genug und vor allem verschiedene Weine.

Ich finde es übrigens gar nicht schlimm, wenn mir oder jemand anderem ein Wein nicht schmeckt. Wir hören doch auch nicht alle dieselbe Musik. Oder tragen dieselbe Kleidung. Warum zum Teufel sollten wir also alle ein denselben Wein trinken und gut finden?